Der Sohn eines jüdischen Dermatologen spricht über die Vertreibung der Familie und die Ermordung seiner Eltern durch das NS‑Regime.
Conrad Brann wurde 1925 in Rostock geboren. Sein Vater Dr. Günther Brann (1892–1944) führte eine dermatologische Praxis in Hamburg, bis die Nationalsozialisten ihm 1933 die Kassenzulassung entzogen. Im selben Jahr verlor er auch seine Stellung als leitender Oberarzt am Krankenhaus Harburg. Die Familie floh zunächst nach Italien, wo der Vater 1937 eine neue Praxis eröffnete. Als auch dort Verfolgung drohte, schickten die Eltern ihren 13-jährigen Sohn nach London. Sie selbst flohen nach Amsterdam, lebten mehrere Jahre im Untergrund, wurden jedoch verraten, nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Conrad Brann studierte in Oxford Deutsch, Französisch und Pädagogik. Ab den 1960er-Jahren war er Professor für Französisch und Soziolinguistik an der Universität Maiduguri in Nigeria, wo er am 23. Juni 2014 verstarb.