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Klaus Reichmuth

Im KZ Sachsenhausen inhaftiert, überlebt der siebzehnjährige Klaus Reichmuth mit Hilfe kommunistischer Häftlinge und eines polnischen Häftlingspflegers.

Klaus Reichmuth wurde 1924 in der Niederlausitz als Sohn des evangelischen Pfarrers Martin Reichmuth geboren. 1942 verbreitete er gemeinsam mit dem Pfarrersohn der Nachbargemeinde, Klaus Rendtorff, die Abschrift einer Predigt des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen. In der Predigt verurteilte von Galen die Ermordung kranker Menschen durch die Nationalsozialisten. Die Gestapo nahm die beiden Jugendlichen in „Schutzhaft“ und lieferte sie ins KZ Sachsenhausen ein. Dort überlebte Klaus Reichmuth die sechsmonatige Haftzeit dank der Unterstützung kommunistischer Häftlinge sowie des polnischen Häftlingspflegers Witold Zegarski. Nach seiner Entlassung meldete er sich freiwillig zu Wehrmacht. Nach dem Krieg wurde er Pastor, zunächst in Hamburg und später in Göttingen. Klaus Reichmuth verstarb am 16. August 2021 in Hamburg.

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Interview mit Klaus Reichmuth am 17. April 2021, Interviewer: Ulrich Prehn | Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Oranienburg